besonders
in Franken
Es
ist schon eigenartig, wie sich gerade in Franken Ortsnamen häufen,
die sich auf Tiere beziehen
. Man denke zum Beispiel einmal an Schweinfurt ( 50° 3′ N, 10° 14′ O ). Die Theorie, dabei seien die Sueben gemeint, die hier den Main durchquert hätten (gegenüber von Schweinfurt, auf der anderen Seite des Mains, gibt es ein Schwebheim!), gilt als weniger wahrscheinlich. Also doch Schweine! Wie auch beim Ortsnamen Ebern (50° 6′ N, 10° 48′ O ) kaum etwas anderes gemeint sein dürfte. Bei dem schön gelegenen kleinen Dorf Schweinshaupten (50° 11′ 13″ N, 10° 34′ 13″ O) heißt es in Wikipedia, "Entstehung und Bedeutung des Ortsnamens sind unbekannt." Schade eigentlich: Man hätte doch gern gewusst, wessen Schweines Haupt hier warum eine Rolle spielte.
. Man denke zum Beispiel einmal an Schweinfurt ( 50° 3′ N, 10° 14′ O ). Die Theorie, dabei seien die Sueben gemeint, die hier den Main durchquert hätten (gegenüber von Schweinfurt, auf der anderen Seite des Mains, gibt es ein Schwebheim!), gilt als weniger wahrscheinlich. Also doch Schweine! Wie auch beim Ortsnamen Ebern (50° 6′ N, 10° 48′ O ) kaum etwas anderes gemeint sein dürfte. Bei dem schön gelegenen kleinen Dorf Schweinshaupten (50° 11′ 13″ N, 10° 34′ 13″ O) heißt es in Wikipedia, "Entstehung und Bedeutung des Ortsnamens sind unbekannt." Schade eigentlich: Man hätte doch gern gewusst, wessen Schweines Haupt hier warum eine Rolle spielte.
Auch
bei Hassfurt (
50° 2′ N, 10° 30′ O ) sind statt den Hessen vielleicht
tatsächlich Hasen gemeint; die Stadt führt auch einen solchen im
Wappen (Obwohl dabei nicht so ganz plausibel scheint, wieso diese
Tiere eine Furt brauchten). Jedenfalls sind bei Ochsenfurt
( 49° 40′ N, 10° 5′ O) sehr wahrscheinlich Ochsen gedacht, wie
auch bei dem englischen Pendant Oxford. A propos bovine Tiere: im
Mittelfränkischen gibt es ein Bullenheim
( 49° 36′ N, 10° 13′ O – Stadtteil von Ippesheim), und beim
Würzburger Stadtteil Versbach
(49° 49′ 13″ N, 9° 57′ 44″ O) handelt es sich allen
volksetymologische Theorien zum Trotz am wahrscheinlichsten um eine
Färse, also eine junge Kuh, die hier die Pleichach querte. Da wir
gerade vom Jungtier reden: Man sieht es nicht auf den ersten Blick,
aber in Kitzingen
( 49° 44′ N, 10° 10′ O) steckt ein junges Reh, ein Kitz. (Was
jetzt aber nicht heißen soll, dass Bamberg nach Bambi benannt ist!).
Im Ortsamen Hirschaid
(49° 49′ N, 10° 59′ O) b. Bamberg aber steckt ein
ausgewachsener Hirsch, und in Hammelburg
( 50° 7′ N, 9° 54′ O)...naja, nicht schwer zu erraten!
Eher
klein, aber unglaublich arbeitsam ist der Biber;
das nach ihm benannte Bibergau (49° 47′ 50″ N, 10° 6′ 20″
O) ist zwar ein altes Dorf, aber klein und nicht allzu aufregend.
Fuchsstadt (
50° 6′ N, 9° 56′ O et al.) gibt es in Unterfranken gleich
mehrfach; es sind dies Orte, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
Ein
wohlklingender Ortsname ist schon was wert; Schwanfeld
(49° 55′ N, 10° 8′ O) zum Beispiel zehrt davon (es sei an
dieser Stelle auch auf das oberpfälzische Schwandorf
( 49° 20′ N, 12° 7′ O ) hingewiesen).i
Was aber bringt Menschen dazu, ihre Siedlung nach einer Stechmücke
zu benennen? In Schnackenwerth
( 50° 0′ 53″ N, 10° 7′ 32″ O) waren es vor etwa tausend
Jahren – vermutlich die Schnaken, die es reichlich gegeben haben
muss. Ein noch kurioserer Ortsname zu einem anderen Insekt ist
Hummelmarter (
49° 55′ 13″ N, 10° 35′ 49″ O) im Steigerwald.
Überhaupt
ist es eher selten, dass Orte nach Insekten benannt sind; bei
Immendingen (
47° 56′ N, 8° 44′ O) könnte das die Imme, also die Biene sein
(vgl. Imker). Auch Ortsnamen, die sich auf Vögel beziehen, sind eher
selten, sieht man einmal von den relativ zahlreichen Falken- Namen
ab. Da ist das oben erwähnte Schwanfeld eher die Ausnahme.
Es war
nicht herauszubekommen, ob Gückelhirn
(50°10'59"N ,10°42'04"O) sich auf den Kopf des Gockels
bezieht; bei Hanau in Hessen ist kein Hahn im Spiel, wie übrigens
auch Hameln nicht mit Hammel zusammenhängt.
Man
darf jedoch mit einigem Fug annehmen, dass Heringsdorf
( 53° 57′ N, 14° 10′ O ), ein berühmtes Seebad auf Usedom,
sich tatsächlich auf den Fisch gründet; es führte als
eigenständige Gemeinde fast hundert Jahre lang drei Heringe im
Wappen.
Darüber
hinaus ist mir kein Ort mit einem Fisch im Namen bekannt, dabei
könnte ich mir leicht eine ganze Reihe aus dem Ärmel schütteln,
Flundringen, Hechting, Barschen, Welshafen oder Schollenburg,
Lachsspringe, Karpfing, Bad Sardinen, dergleichen...
Weil
wir uns gerade wundern: Weder Hund noch Katz, noch nicht einmal das
edle Ross taucht im Namensverzeichnis auf oder wenn, dann gut
getarnt. Hätten Sie gewusst, dass Stuttgart
( 48° 47′ N, 9° 11′ O ) von Gestüt, bzw. einem Stuten-Garten
herleitet?
Doch
weit und breit, kein Entenhausen:
"Wir konnten diese Ortsangabe nicht interpretieren" heißt
es dazu bei Google Earth lapidar.
iAnfang
der 1980er begann hier der Widerstand gegen die
Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf.