Mal was über Orange.

Orange?

Samstag, 4. März 2017

Wissenschaft für Laien

Unser täglicher Umgang mit den Wissenschaften


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Akustik

Ach Gott !
Theologie

Was hastu gesacht ?
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Na denn man prost !
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Meteorologie

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Humanmedizin

Mann o Mann !
Genetik

Diakritisches

åÅ&c - nicht so ganz Latein...oder: a
                                             of funny letters


Wissen Sie, wie Vietnamesisch aussieht? etwa so:
Vietnamesisch ist eine komplexe asiatische Sprache, die noch dazu stark vom (mit ihr nicht verwandten) Chinesischen beeinflußt ist. Wenn man versucht, sie mit europäischen Buchstaben zu schreiben, kommt so etwas heraus: lauter Punkte, Häkchen und Kommas, wo keine hingehören.
Warum sollte man sie mit europäischen Buchstaben schreiben wollen? Das hätte man besser die französischen Kolonialherren fragen sollen. Jedenfalls ist die Sache nicht gerade einfacher geworden.

Zurück nach Europa. Sie wissen sicher, wie Polnisch aussieht, nämlich etwa so:

  Podczas trasy "Crüesing Through Canada Tour '82" nie obyło się bez incydentów. Zespół kilkukrotnie został aresztowany. Pierwsze aresztowanie zostało spowodowane przez zajście na Międzynarodowym Lotnisku w Edmonton – zespół chciał przejść przez kontrolę celną w swoich najeżonych ćwiekami i kolcami strojach. Do tego Vince torbę podręczną miał załadowaną magazynami pornograficznymi. Klasyfikacja przestępstwa to: "posiadanie niebezpiecznej broni i nielegalnych materiałów". Rzeczy zarekwirowano i zniszczono. Drugi wybryk to wyrzucenie telewizora przez okno w hotelu "Sheraton Caravan". To w połączeniu z maratonem wybryków w Edmonton zaowocowało "Dożywotnim zakazem przebywania na terenie miasta". Mimo że trasa sama w sobie była finansową katastrofą, Mötley Crüe zaistniało w prasie.

Für Außenstehende immer noch genügend Häkchen und Striche, aber es hat ja auch keiner gesagt, das Polnisch einfach ist. Zumindest phonetisch.

Warum gibt es das?

Weil die Schrift, mit der wir schreiben, eigentlich Latein ist. Ein Alphabet, das sich bestens eignet für die - lateinische Sprache. Schon wenn man versucht, damit Deutsch zu schreiben, braucht man Notbehelfe. Zum einen nämlich die Punkte über a, o und u, wenn wir die Laute ä, ö und ü wiedergeben wollen. Das sind die sogenannten Umlaute, und die Punkte sind diakritische Zeichen. Davon gibt es noch andere, aber davon später mehr.

Was wir im Deutschen noch brauchen, sind Symbole für Laute, die das Lateinische nicht kannte. Das sind meist Buchstabenkombinationen, wie etwa ch oder sch. Was wir andererseits nicht brauchen, sind Buchstaben wie qu, v, x, y oder z, denn ku, f (bzw. w), ks, ü oder ts täten's auch. Diesen unnützen Ballast schleppen wir seit Jahrhunderten herum.

Andere Sprachen versuchen es mit ähnlichen Mitteln, die Lateinschrift ihren Bedürfnissen anzupassen, wie z.B. das Polnische mit seinen Häkchen.

Da gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten: man kann ein oder zwei Punkte, oder auch einen kleinen Kringel über den Buchstaben schreiben, einen Strich durch oder ein Häkchen unter den Buchstaben machen. Oder man setzt Akzente: den` und den´und den^. Den Gravis, den Akut (axong tägü, wie wir aus dem Französischunterricht wissen) und den Zirkumflex. Oder auch einen kleinen waagerechten Strich, oder ein kleines Schlängelchen über dem n, die Tilde. Oder auch Kombinationen hiervon. Ungarisch hat zum Beispiel auch Doppel-Akzente, bzw. kurze und lange Umlaut-Punkte.

Wo das hinführen kann, sehen wir am Vietnamesischen.

Selbst auf einem - sprachlich gesehen - einigermaßen homogenen Kontinent wie Europa gibt es mehrere Schriftsysteme. Direkt oder indirekt hängen fast alle doch mit der lateinischen Schrift zusammen, auch wenn sie mitunter ganz eigene Wege gehen.

Da gab und gibt es zum einen die griechische Schrift; man kennt sie aus dem griechischen Lokal und aus dem Mathematikunterricht. Von Alpha (ἄλφα) bis Omega (ὦ μέγα). Von ihr leitet sich eigentlich auch die lateinische Schrift ab. Mit entsprechenden Änderungen, versteht sich: es war ja nicht dieselbe Sprache.

Griechisch ist auch sozusagen die Stammutter diverser slawischer Alphabete: neben der kyrillischen (nach Kyrill und Method, griechischen Missionaren bei den Slawenvölkern - so gesehen, könnte die Schrift auch die 'methodische' heißen) gibt es z. B. auch noch die (etwas ältere) glagolitische Schrift ("Kirchenslawisch"):
Quelle: http://webograd.tportal.hr/Miha29/glagoljica/oglagoljici

Von Janáček gibt es eine eindrucksvolle "Glagolitische Messe"; die ist nicht so fremdartig.

Dann gibt es die nordeuropäischen Versuche, eine eigene Schrift nach dem Beispiel der lateinischen zu schaffen: das Runenalphabet (aus dem die Isländer sich mehrere Buchstaben bewahrt haben), oder die inselkeltische (na gut: irische) Schrift zum Beispiel.
Aber das sind Ausnahmen, denn eigentlich bastelt fast ganz Europa an der lateinischen Schrift herum. Dazu nun im Folgenden ein paar Beispiele (es versteht sich von selbst, dass die Aufzählung nicht annähernd vollständig ist!)

å in skandinavischen Sprachen: ein dunkles Zwischending von o und a im Dän; o im Schwed.
irische Ligatur (in irischer Schrift) gewöhnlich als bh geschrieben (gesprochen 'v'!) vgl. m
ç im Französischen, Okzitanischen und Portugiesischen: 's' statt 'k'
đ im Kroatischen: ein stimmhaftes 'dsch', bes. in fremden Wörtern (!); entspricht dem kyrill. Ђ
ê im Französischen: historisch ist da ein 's' als Folgelaut weggefallen: 'bête' entspricht 'Bestie'
ff im Walisischen: ein stimmloses 'f'; das einfache f spricht sich stimmhaft, wie 'v'. es gilt als ein Buchstabe und kommt daher durchaus auch am Wortanfang vor, z.B. Ffordd (=Straße).
Ähnliches gilt auch für das walisische Doppel-l (ll wie in Llangollen): das stimmlose l, auf das die Waliser besonders stolz snd, weil es sonst keiner hat.
ğ im Türkischen bezeichnet einen dieser Laute: ein stimmhafter, weicher, g-ähnlicher Reibelaut; manchmal kaum zu hören: Erdoğan
ĥ in Esperanto: eigentlich nur der 'ach'-Laut
ħ im Maltesischen ist ein verschärfter stimmloser h-Laut, den es auch im Arabischen gibt
ı (i ohne Punkt) ist für Nicht-Türken etwas schwierig: weit hinten in der Kehle artikuliert und nicht gerundet
ï bedeutet in einigen Sprachen, daß in einem Diphtong der i-Laut separat gesprochen wird. Daher spricht such frz. 'maïs' wie im Deutschen und nicht 'mäh'. Darum reimt sich im Englischen das Wort 'naïve' nicht auf 'knave'. Der Fachausdruck ist Diarese.
ĵ in Esperanto ein langes, stimmhaftes 'sch': ĵurnalisto
ķ im Lettischen ist das ein palatalisiertes 'k', am Gaumen klebend, fast wie 'tsch'
ł im Polnischen; es spricht sich etwa wie das englische 'w', so z.B. in Wałensa oder Wrocław
im Irischen eine Ligatur; heute gewöhnlich als mh 
geschrieben (und 'v' gesprochen); vgl. b 
ñ im Spanischen, Baskischen: 'nj' kommt etwa hin
ø im Dänischen und Norwegischen; entspricht ö
ö Deutsch, Schwedisch, Ungarisch, Finnisch, Uigurisch usw. Das schwedische ö heißt Insel!
õ im Portugiesischen: ein genäseltes 'o', wie im Frz. der Salon
p in der kyrillischen Schrift ist das ein 'r'; das griechische p (π) ist 3,14159265
qu in skandinavischen Sprachen (Dän.; Schwed.) qv, wie in Husqvarna (schwed. Ort und Nähmaschinen von dort)
ř ein gezwitschertes 'r', das typisch ist für das Tschechische, vgl. Dvořák
š schreibt sich der 'sch'-Laut im Slowakischen (und einigen anderen Sprachen)
ţ spricht sich wie unser z und ist rumänisch.
Am Schwarzen Meer liegt Constanţa; kennen Sie ja vielleicht...
ů ist eine tschechische Schreibung; spricht sich ganz harmlos 'u' und der °-Kringel hat historische Gründe
v eigentlich überflüssig; bemerkenswert ist trotzdem, dass der Buchstabe im Deutschen für zwei Laute steht, 'f' (Vater) und 'w' (vage), und dass das englische 'v' nochmal anders gesprochen wird.
w dabblju; bekannt wg. des gleichnamigen (ex)US-Präsidenten: eig. dabbl-vi (im Rumän.: dubl-ve). Im Schwedischen gelten übrigens v und w als Varianten (Warianten?) desselben Buchstabens.
x im Portugiesischen ein 'sch', im Griechischen ein 'ch'; jedenfalls kein 'u'!
ÿ im Niederländischen oft, bes. handschriftl., für ij: auch dies gilt als ein Buchstabe: "IJsselmeer"
ž im Slowenischen: der Anfangslaut von Journal
þ, ð im Isländischen: entsprechen dem engl. 'th': stimmlos und stimmhaft
æ auch isländisch: 'ai'
So weit, so gut. Was aber hat eine Glami Metal Band wie Mötley Crüe oder eine Rockformation wie Motörhead mit Umlauten zu tun? Das ist ja gerade der Witz! Es soll exotisch aussehen (“metal umlaut“), wobei meist auch noch Fraktur (“blackletter“) und ähnliche Stilmittel zum Einsatz kommen.


Ähnlich ist es im Fall des Nobel-Speiseeises Häagen Dazs. Obwohl die edle Marke in den 1960ern von einem jüdischen Ehepaar in New York gegründet wurde, sollte der Name möglichst dänisch aussehen. Das tut er zwar eigentlich nicht, denn weder 'äa' noch 'zs' sind im Dänischen üblich, aber das ist ja auch egal: Hauptsache, das Eis läuft (Kalauer).

i Hoffentlich ist das jetzt richtig; ich selbst bin ja weniger der Metal-Kenner...


Montag, 13. Februar 2017

les neiges d'antan?

Eine gern zitierte – und auch durchaus plausible - These besagt, dass Inuit (das Volk, das früher mal als „Eskimos“ bezeichnet wurde), mehr Wörter für Schnee kennen als irgendjemand sonst. Vielleicht noch die Jakuteni. Jedenfalls ist es ja nachvollziehbar, dass es für Menschen im Polargebiet lebensnotwendig sein kann, sich beim Schnee gut auszukennen, um gefährliche Situationen zu vermeiden, oder das wenige jagdbare Wild im Schneetreiben zu finden.

Nun hat vor kurzem die Wissenschaft Spektakuläres herausgefunden! Dazu gleich mehr... 

 Der aus Minden stammende Ethnologe Franz Boas (1858 - 1942), dessen hauptsächliches Forschungsgebiet die Indianer und Inuit des amerikanischen hohen Nordens waren, bemühte sich, Kulturen sozusagen von innen heraus zu verstehen und zu würdigen. Dabei trat er vehement dem damals weit verbreiteten Rassismus entgegen, der Völker wie zum Beispiel die Inuit für primitiv und unterentwickelt hielt. Um seinen europäischen und amerikanischen Zeitgenossen sozusagen zu beweisen, wie relativ komplex (und daher hochentwickelt) ihr Leben und damit auch ihr Wortschatz war, zeigte er den linguistischen Reichtum solcher Völker auf.

Und es lässt sich in der Tat feststellen, dass es im Inuktitut (der Sprache der Inuit) zahlreiche Wörter für Schnee gibt, die zu belegen scheinen, wie differenziert die Inuit ihre Umwelt wahrnehmen. Hier ein paar Beispiele:
qanik: fallender Schnee
qanittaq: vor kurzem gefallener Schnee
aputi: Schnee auf dem Boden
maujaq: weicher Schnee auf dem Boden
masak: nasser fallender Schnee
matsaaq: halbgeschmolzener Schnee auf dem Boden
aqilluqaaq: Treiben von weichem Schnee
sitilluqaq: Treiben von hartem Schnee
kaviʁisiʁlaq: durch Regen und Frost rauh gewordener Schnee
pukak: kristallener Schnee auf dem Boden
miŋuliq: feiner Mantel von pudrigem Schnee
natiʁuvaaq: feiner von Wind getragener Schnee
piiʁtuʁiniq: dünner Mantel von weichem Schnee auf einem Objekt
und so weiterii und so fort.

So, und jetzt kommt's! Es gibt ein Volk in Europa, das diese Liste noch toppen kann!! Kaum zu glauben, aber noch mehr Wörter für Schnee als die Inuit haben – die Schotten. In den schottischen Highlands fällt tatsächlich viel Schnee, auch wenn es im Rest des Landes eher selten schneit. Trotzdem wollen Wissenschaftler an der University of Glasgow (eine Forschergruppe um Susan Rennie) unlängst herausgefunden haben, dass die Schotten sage und schreibe 421 Wörter für Schnee haben – der absolute Weltrekord! Mit Ausdrücken wie flindrikin (leichter Schneeschauer – aqilluqaaq?), feefle (herumwirbelnder Schnee) oder blin-drift (Schneeverwehung) machen sie in der Tat den Inuit zumindest Konkurrenz.

Oder war das mit den zahllosen Inuit-Wörtern für Schnee so etwas wie Wunschdenken? Ein Missverständnis in freundlicher Absicht? Ja und nein. Man sollte sich hüten, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Jedes Sprache funktioniert anders; je exotischer, desto mehr. Die Inuit haben eine Sprache, die problemlos die kompliziertesten Zusammensetzungen aus einer eher überschaubaren Menge an Wortstämmen, Ableitungen und Zusammenziehungen bildet. Wenn solche „Wörter“ nun ins Deutsche (oder Englische) übersetzt werden, ergeben sie oft Wortungetüme, die aussehen wie ganze Sätze. Schwer wird es dann auch, zu zählen, wie viele Wörter (und wie viele Bedeutungen) im Zusammenhang mit – sagen wir mal – Schnee eine Sprache hat.

Machen wir doch einmal ein Experiment: Schließen Sie die Augen, denken ein paar Minuten an Schnee, und schreiben Sie dann ihre eigene Wortliste, Wie viele Schnee-Wörter fallen Ihnen ein?
Schnee, Papp- , Pulverschnee, Firn, Schneewehen, Harsch, Schlossen, Graupel, Raureif, Schneegestöber, Flockenwirbel, hereinschneien, Schneesturm, Blizzard, schneebedeckt, schneefrei, weiße Pracht, das Weiß, schneeblind, Schneeflocken, Schneekristalle, beschneit, verschneit, schneeglatt, schneeweiß, einschneien, Sulz, Schneematsch, Tiefschnee, Schneetreiben, Bruchharsch, Harsch, Kunstschnee, Neuschnee, Gletscherschnee, unverspurter Schnee, festgefahrener Schnee, Schneeball, Schneedecke...das sind immerhin schon 41...





iWas die Jakuten treiben,wenn Frühsommer herrscht: sonst.https://www.youtube.com/watch?v=uYxMB_VgXiI
ii Die Liste stammt nicht von Boas, sondern aus einer moderneren Quelle: Jan Henrik Holst: Einführung in die eskimo-aleutischen Sprachen. Hamburg, 2005


Samstag, 31. Dezember 2016

Ein höflicher Anfang und ein frohes Beginnen


Wir schreiben das Jahr2017. Noch fühlt es sich unvertraut an, doch mit der Zeit kommt die Übung.

In binärer Darstellung schreibt sich die Jahreszahl: 11111100001.
2017 ist eine Primzahl; sie ist durch nichts teilbar, außer durch sich selber und durch eins. Mathematisch gesehen, war's das.

Das Jahr des Herrn zweitausendsiebzehn – deux mille dix-sept, wie wir auch sagen können – ist eine Sekunde länger als die meisten Jahre: In der Nacht zum ersten Januar wurde eine Schaltsekunde eingefügt. Astronomisch notwendig, sagte man uns. Die meisten haben sie ohnehin nicht bemerkt.

Wohlgemerkt: das Jahr ist an sich kein Schaltjahr, hat also nur 28 Tage im Februar. Am 4. Januar bereits ist die Erde im Perihel, d.h. am sonnennächsten Punkt ihrer Umlaufbahn: nur 147.100.998 km entfernt. Im Aphel, dem sonnennächsten Punkt, ist sie mit 152.092.504 km am 3. Juli.

Bei näherer Betrachtung ist gar nicht so ganz klar, warum es ein Annus Domini ist, ein „Jahr des Herrn“. Der Herr, auf den hier Bezug genommen wird, ist ein Palästinenser, ein gewisser Jesus Christos, der irgendwann vier bis sieben Jahre vor der Zeitenwende geboren und gute dreißig Jahre danach gestorben sein soll.

Die Römer rechneten gewöhnlich nach den Regierungsjahren des jeweiligen Regenten (etwa so: „im zwölften Jahre der Kanzlerin Merkel“) oder nach der Gründung der Stadt Rom 753 Jahre vor unserer modernen Zeitrechnung; 2017 wäre also 2770 a.u.c. (=ab urbe condita).

Wir schreiben das Jahr auch MMXVII.

Nach jüdischer Tradition schuf G*** (ha-shem) die Welt vor 5778 Jahren; Rosch ha-Schana (das Neujahrsfest) fällt in diesem Jahr auf den 21.9.

Es ist auch das Jahr 1438 (ab 16. September: 1439) nach der Hedschra, der Flucht des Propheten von Mekka nach Medina. Ramadan fällt in diesem Jahr auf 27. Mai bis 24. Juni (wiederum christlicher Zeitrechnung).

Am 28. Januar 2017 beginnt für die Chinesen das Jahr des Hahns.

Allem Irrationalen abhold, führten die Revolutionäre der Französischen Revolution einen Kalender ein, der mit der Revolution beginnt. So gesehen, schreiben wir CCXXV (bzw. ab Vendémiere [Sept.] CCXXVI.

Feiertage sind für Arbeitnehmer günstig (hier im Folgenden: „ag!“), wenn sie auf einen Samstag, und besonders günstig, wenn sie auf einen Werktag (Mo-Fr) fallen; bei geschickter Planung lassen sich so „Brückentage“ und Feiertage zu Mini-Urlauben aneinanderhängen (Beispiel 2017: 1. Weihnachtstag fällt auf einen Montag, der 2. auf den Dienstag, so dass mit dem Heiligabend am Sonntag 3 arbeitsfreie Tage entstehen). Arbeitnehmer-ungünstig sind Feiertage, die auf einen (sowieso schon arbeitsfreien) Sonntag fallen, wie der Neujahrstag 2017.

Ostern 14. (Karfreitag) bis 17. April (ag!), 1. Mai (ag!), Himmelfahrt (25. Mai: ag!) Pfingsten (4. u. 5. Juni: ag!); Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober (ein Dienstag: ag! in Verbindung mit dem Wochenende davor). Reformationstag am 31.Oktober (ag! auch ein Dienstag. Nur 2017, da Luthers Thesenanschlag in Wittenberg aich zum 500. Mal jährt).

In manchen Bundesländern fallen mehr Feiertage an als in anderen. Dreikönig, Karneval, Fronleichnam (15. Juni), Mariä Himmelfahrt (15. August) und Allerheiligen (1. Nov.) sind nur in einigen katholischen, der Reformationstag (31. Oktober) (in anderen Jahren) und Buß- und Bettag (22. November) in manchen evangelischen Ländern Feiertage.
Das Jahr 2017 wird auch das Jahr der Wahlen: Landtagswahlen im Saarland (März), in Schleswig-Holstein und NRW (Mai) und Bundestagswahl (September), außerdem Wahl des Bundespräsidenten, des Präsidenten von Frankreich und Parlamentswahlen in den Niederlanden. Leider sind die Präsidentschaftswahlen in Amerika schon vorüber. Der vorgebliche Gewinner, Donald Trump, wird am 20. Januar ins Amt eingeführt, und das Unglück nimmt seinen Lauf.

Der Vogel des Jahres ist der Waldkauz (Strix aluco).

Im Mai findet der Eurovision Song Contest (a.k.a. Grand Prix Eurovision de la Chansoni) in Kiew (Ukraine) statt. Die Weltausstellung in Astana (Kasachstan).

So viel vorläufig.




iDer Name wurde 1992 offiziell geändert

Dienstag, 20. Dezember 2016

Europa und seine Traditionen



Die mediterrane Küche ist zu Recht berühmt. Allein schon die Zutaten: Oliven, Öl, Olivenöl, Knoblauch. Herbes de Provence. Also vor allem Thymian, Oregano, Rosmarin, Salbei und Basilikum,:was halt zum Knoblauch passt. Ziegenkäse und Rotwein (Côtes de Provence). Leckere Antipasti, Auberginen, Kleinigkeit vom Grill. Sauce Aioli (Knoblauch!), sowas.
Lecker ist das, finden alle.

Halten wir dagegen: die Küche der schwäbischen Hausfrau, bodenständig, guet, aber et so gsund wia die mediterrane, isch au klar. Andere Küchen, nicht nur in Deutschland, sind dagegen die reine Mängelverwaltung, mitunter durchaus genießbar, aber auf lange Sicht gesehen langweilig, eintönig, fad. Ich sage nur eins: Knäckebrot. Oder halt knäckebröd, oder knækbrød oder näkkileipä – Gestalt gewordene Askese: Langweiligkeit für Gourmets, die sich das Essen abgewöhnen wollen.



Gut, die Schweden haben ihren Sürströmming, an den sich keiner sonst herantraut; die Finnen haben Brot, in dem der Fisch schon drinsteckt, ,was zwar praktisch ist, aber kulinarisch jetzt nicht sooo...aber immerhin originell. Das schon. Im hohen Norden gibt‘s Rentierschinken, für den, der‘s mag. Aber großartig Käse haben sie nun nicht erfunden, die Skandinavier. Die Isländer haben zwar skyr, was so aussieht wie Frischkäse, aber so mit das langweiligste sein dürfte, was diese Insel hervorgebracht hat. Früher aß man auch Trottellummmen und Papageientaucher, sogar Walfisch, nur: schmeckt sowas wirklich?

Spielen wir einmal Detektiv und schauen beim isländischen Festmahl genauer hin: Der Grund dafür, dass dergleichen recht lustig sein kann, sind nicht diesúrsaðir hrútspunga – die eingelegten Hammelhoden (die es angeblich auch gibt), sondern Brennivín, bezeichnenderweise auch svarti dauði genannt, der Schwarze Tod.
das allseits so beliebte Wässerchen,
шнапс ist die gesellige Grundlage vieler Länder, snaps, wie die Schweden (svenskarna) sagen.

Natürlich trinkt nicht das ganze Europa Schnaps; interessanterweise gibt es eine ausgeprägte Bierzone (beer belt, würden die Amerikaner sagen), die sich im Kern von Böhmen bis Britannien erstreckt, und ein großer Teil unseres Landes liegt mittendrin. Ich rede hier natürlich von Oberfranken, einer Region, die mit einer konkurrenzlosen Vielzahl an Bieren aufwarten kann. Andrerseits wäre es undenkbar, das weinselige Unterfranken auszulassen. So geht es in vielen europäischen Ländern, und selbst Frankreich, ein Weinland wie kaum ein zweites, hat in Flandern und im Elsass zwei Bierregionen. Der Frankfurter wird die Ebbelwoi-Region vermissen, und Mineralwasser-Connaisseurs werden zu Recht auf die enorme Vielfalt von Mineralwassern allein in Deutschland hinweisen. Stimmt. Dazu war hier nicht Raum noch Gelegenheit.

Das eingangs erwähnte mediterrane Gebiet nun ist klassisches Weinland, und insbesondere der vin rouge, (vino tinto etc.) spielt eine zentrale Rolle. Darum leben die Leute im Mittelmeerraum so viel gesünder. „En Ebbel e Dey / kieps the Dokter ewey“ gilt für Ebbelwoi nicht, aber ein Glas Rotwein hält das Blut geschmeidig, also bleibt man gesund, wenn auch der einschlägige Wikipedia-Artikel eine gewisse Skepsis an den Tag legt.

Andererseits darf als erwiesen gelten, dass die Gleichung ""Rotwein ist gesund“ zu den ältesten Ausreden der Menschheit gehört.

Am Schluss noch ein Verslein von Franz Josef Degenhardt1 aus dem Lied „ Weintrinker “:
Ich möchte Weintrinker sein,
und nicht immer diese hellen Schnäpse saufen,
nicht von Dingen reden, die nur mich angehn,
mir nicht für zwei Gläser Bier Verständnis kaufen,
nicht mit jenen streite, die am Tresen stehn.


1Franz Josef Degenhardt war der zweifellos wichtigste Liedermacher der 68er-Generation; das Lied entstammt jedoch seiner ersten LP, Rumpelstilzchen, die 1963 erschien.

Dienstag, 29. November 2016

10 gute Gründe, nicht RTL zu schauen



10 Mario Barth und überhaupt "Comedy." Dümmliche Witze, über die der er selbst am meisten lacht; im Grunde seit 10 Jahrenderselbe Witz! Comedy heißt in dem Fall, man erzählt Witze, als wären sie einem selbst passiert, oder man sieht irgendwie lustig aus, am Besten wie ein Asso.

9 Scripted Reality: Schauspieler spielen asoziale Arschlöcher, vor Gericht oder daheim. Hauptsache, sie sind ordinär, keifen rum und wollen einander (oder anderen) an die Gurgel. Oder sie sind Versager, und brauchen Expertenrat. Im TV (früher: "Fernsehen") heißt so was gern "DokuSoap"; es bleibt jedoch fraglich, was tatsächlich etwas dokumentiert, und was dem Soap-Teil (der emotional-fesselnde Aspekt) entspricht. Dichtung und Wahrheit mischen sich auch undurchsichtig bei "Rach der Restauranttester" oder "Die Supernanny" oder "Frauentausch".

8 Quiz-Shows, die immer mehr zu Shows werden und immer weniger mit tatsächlichem Wissen zu tun haben. Ein großer Teil der Fragen bezieht sich auf RTL-kompatible Kenntnisse (Boulevard-Tratsch und sender-eigene Programme) und sehr spezielles Fachwissen für Fussball-Nerds. Ein Großteil der deutschen Fernsehzuschauer hält übrigens Günter Jauch für den klügsten Deutschen; er versucht auch stets, die Antworten, die er auf Kärtchen bzw. Monitor geliefert bekommt, wie eigenes Wissen aussehen zu lassen. Immerhin ist er persönlich unterhaltsam.

7 Domino Day und ähnliche Mega-"Events." Events, die viel gehypt (sprich: geheipt) werden, so dass man sie unbedingt gesehen haben muss, wobei der eigentliche Inhalt der Veranstaltung völlig vernachlässigbar sein darf. Wie z.B. eine Turnhalle voller Dominosteine beim Umfallen zuzuschauen. (Der Blödsinn ist denn doch zu teuer und wurde vor ein paar Jahren eingestellt).

6 Dschungelcamp. Am Anfang waren der Container und eine Handvoll Leute, die sich eine Zeitlang darin einsperren lassen, bis auch der letzte durch Zuschauer-Votum gekürt, rausdarf und belohnt wird. Den Teilnehmern konnten die Zuschauer stundenlang in Echtzeit dabei zuschauen, wie nichts passierte. Irgendwie mega-langweilig. Darum nimmt man jetzt ein paar C-Promis, steckt sie in einen "Urwald", wo sie Insekten fressen und sonstige eklige Sachen tun müssen, moderiert von zwei nervigen Moderatoren, bis irgendwie alle nicht mehr mögen.

5 "Casting Shows", a.k.a. Möchtegern-Models demütigen. Das geht so: Eine Frau, die schön ist (das ist ja Geschmackssache; blond ist sie jedenfalls), selber Model ist und auf den schönen Namen Heidi Klum heißt, und dann sucht Deutschland das nächste Supermodel (Okay, das läuft auf Pro7, aber das ist ja derselbe Sender). Jedenfalls werden dabei ein paar Dutzend gutaussehende Mädchen nach einer Reihe von "Challenges"gründlich durchgestylt werden (und die Zuschauerinnen lernen dabei, was Modelling für ein taffer Job ist: jaha, die Heidi verdient ihre Millionen nicht einfach so), bis eine von ihnen unter Tränen (eigenen und denen der anderen) nach dem Urteil einer "Jury" (d.h. Heidi & zwei Spießgesellen) zur Siegerin gekürt wird.

4 Deutschland macht sich zum Affen: Diesmal sucht das ganze Land den "Superstar", dem ein Plattenvertrag winkt. Die meisten Zuschauer sehen das gerne, weil Jury-Mitglied Dieter Bohlen zuverlässig den Kotzbrocken gibt. Manchmal haben die Gewinner tatsächlich ein gewisses Maß an Talent (nämlich so zu klingen und aufzutreten, wie ein echter Star). Manchmal sucht Deutschland auch ein "Supertalent", und das kann wirklich was, von Ave-Maria-Steptanz, Obertongesang oder Michael-Jackson-Moonwalk.

3 Ständige Werbepausen. So viel kann man gar nicht Pinkeln gehen, wie RTL Werbepausen macht. Muss sein, denn so finanziert sich ein Kommerzsender halt. Aber wenn mir erzählt wird "Die folgende Sendung präsentiert ihnen XY Pizza von Z", dann ist mir das doch zu surreal.

2 Bauer sucht Frau. Diese Sendung, verehrte Damen und Herren, schlägt dem Fass den Boden aus. Ich habe keine Ahnung, ob diese Sendung gescripted ist oder nicht: Sie ist geschmacklos, so oder so. Es werden einem mehrere unbedarft aussehende "Bauern" – ein Berufsstand mit ernsthaften Nachwuchsproblemen übrigens – und mehrere vom Leben irgendwie übergangene Mädels vorgestellt. Die Mädels werden rührend von den jeweiligen Bauern umsorgt, und manchmal finden zwei Herzen zueinander. Aber die Sendung bedient sämtliche Klischees, von "Tumber Bauer" und "Kuh Erna im Stall" bis "naja, die hat natürlich keinen abgekriegt, so wie die ausschaut".

1 die hundert doofsten Ranking-Shows. Äpfel mit Birnen vergleichen, und dann eine Rangliste aufstellen – ja, geht’s noch?

Sieben Tage sieben Nächte

Man könnte sich natürlich fragen: Warum gerade sieben Tage? Christen und Christen werden sich an Genesis 2.2 erinnern, wo es heißt: Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und an diesem Tag ruhte er.

Wissenschaftlich lassen sich die sieben Tage der Woche auf die alten Babylonier zurückführen, die als erste eine Verbindung herstellten zwischen den Wochentagen und den sieben Planeten. Und warum gerade sieben Planeten? So viele hatten die Babylonischen Astronomen am Himmel entdeckt. Jedem Planeten war ein Tag zugeordnet, und zwar in der Reihenfolge Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn und Sonne. i

Diese Gottheiten hießen natürlich bei den Babyloniern anders als bei den Griechen, den Römern oder bei uns. Aber sie hatten in mancherlei Hinsicht vergleichbare Rollen im jeweiligen Pantheon, wie wir gleich sehen werden.

Zunächst einmal: Mit welchem Tag fängt die Woche an? Der moderne Mensch denkt vielleicht ans Weekend, und das ist ja bekanntlich Samstag und Sonntag; die Arbeitswoche beginnt dann logischerweise am Montag. Kann man so sehen, muss man aber nicht; wenn Gott am siebten Tage ruhte, nämlich am Sabbat, wie uns die Bibel und der Talmud lehren, dann fängt die Woche am Sonntag an. Und wenn man den Ruhetag am Freitag feiert, wie es unsere muslimischen Mitbürger halten, beginnt die Woche am Samstag,

Fangen wir halt mit dem Sonntag an: Diesem ist – leicht zu sehen – die Sonne zugeordnet. Darum heißt er ja Sonntag, oder Sunday, oder Dydd Sul (letzteres ist walisisch). In den romanischen Sprachen heißt er allerdings Dimanche, Domingo oder (auf rumänisch) duminică. Das ist, wörtlich gesehen, "Tag des Herrn". Soweit reicht unser Latein und unsere Fantasie. Beim Montag ist es noch einfacher; von Monday und unserem Mond-Tag bis hin zu Luni (wieder rumänisch). Luni, wie auch Lundi (frz.), Lunes (span.) oder Lunedi (ital), leitet sich natürlich ab von lat. Luna, der Mond. Und auch die Kelten halten mit: Dydd Llun.

Aber der nächste Tag soll mit dem Kriegsgott Mars assoziiert sein? Na gut, bei Mardi (frz.) und Martes (span.) einzusehen; mit etwas Mühe auch Dydd Mawrth (ja, richtig: Das ist schon wieder Walisisch. Auf Irisch heißt der Tag mairt.) Nur: Was ist mit Tuesday? Tues? Dienstag?? Nun, die Germanen kannten einen Gott, Tiw (auf nordisch : Tyr), der wohl eine Art Kriegsgott gewesen sein dürfte. Interessanterweise findet er sich auch im griechischen Ζεύς im römischen Gott Jupiter (das Ju- entspricht dem Zeus, das -piter heißt eigentlich Vater, also "Göttervater") wieder. So läßt sich Latein, Griechisch und Germanisch auf dieselbe Wurzel zurückführen.

Gönnen wir uns eine kleine Pause. Mittwoch ist ja wohl "Mitte der Woche". Genau. Nur – warum heißt der Tag dann Wednesday auf Englisch, und Mercredi auf Französisch? In diesen Sprachen sind dann doch wieder die Götter dabei. Der germanische Gott Odin hieß bei den Angelsachsen Woden und heißt bei den Richard-Wagner-Fans auch Wotan. Er ist der oberste der Götter, und Wodens-day → Wednesday ist sein Tag. In den romanischen Sprachen jedoch steckt ein ganz anderer Gott dahinter, nämlich Merkur (mercredi, miercoles; daher auch Esperanto Merkredo) Wo die Iren ihren Céadaoin herhaben, weiß ich nicht – es soll ja auf den keltischen Gott Céadii zurückzuführen sein.
Die Isländer nennen den Tag Miðvikudagur, und man muss kein Isländer sein, um unseren Mitt-woch zu erkennen. Laut Wikipedia ist auch in den slawischen Sprachen der Mittwoch die Wochenmitte. Das glauben wir jetzt mal einfach.

Donnerstag. Das ist tatsächlich relativ einfach, Donar bei den Germanen, und bei den nordischen Völkern sowie bei Marvel Comics der Gott des Donners, a.k.a. der Mann mit dem Hammer. Wir kennen sogar den Namen des Hammers, mjölnir, der Zermalmer. Ganz anders hingegen der Freitag. Der heißt nicht so, weil man da frei hat, sondern er heißt nach der Venus und ihren Entsprechungen. Daher Vendredi und Viernes; die germanische Göttin hieß Freja, und ihren Wagen zogen Katzen (-ernsthaft!), und sie war eine gar liebliche Erscheinung.

Bei den Italienern heißt der Freitag aber Jovedi, und das heißt "Iovis dies", Tag des Jupiter. Merkwürdig.

Der Samstag ist der Sabbat, da scheint man sich weitgehendiii einig zu sein, und indirekt davon abgeleitet sind auch Samstag, Samedi oder Sabado. Doch der Tag hat noch einen Namenspatron, nämlich den Gott der Unterwelt, Saturn, und so heißt er Saturday oder Dydd Sadwrn (auf – genau, walisisch). Im (protestantischen) Norden des deutschen Sprachgebiets heißt der Samstag meist Sonnabend. Das heißt "Vorabend des Sonntags" (ähnlich wie Heiligabend der "Vorabend von Weihnachten" ist – im Englischen noch deutlicher: Xmas Eve). Und das hänge, so heißt es, mit der angelsächsischen Mission zusammen (vgl. St. Bonifaz). Es könnte aber der Versuch sein, sich vom Sabbat der jüdischen Mitbürger abzugrenzen.

Kurz gesagt: Unsere Wochentage sind multikulti. Bei der Namensgebung beteiligt waren unsere Vorfahren, die Germanen, aber auch die Römer, die Juden und die eine oder andere keltische Gottheit.

Die Fußnoten
iDen Hang zu "sieben" haben wir übrigens über mehrere Kanäle bekommen: Über den Vorderen Orient, das Judentum, die Kirche, aber auch die Griechen (sieben Weltwunder!), den Islam und viele Geheimlehren. Und jawohl, Sonne und Mond sind keine Planeten. Was die Babylonier jedoch richtigerweise feststellten war, dass sie zu den wenigen Himmelskörpern gehörten, die ihre Bahn zogen.

iiÜber den weder mein Collins Pocket Irish Dictionary noch Das Oxford Dictionary of Irish Mythology Näheres weiß. Wahrscheinlich der Gott des Mittwochs. Der Mittwoch der walisischen Kelten ist ordnungsgemäß auf den Merkur zurückführen: Dydd Mercher.

iiiOffen gestanden ist die Ableitung des "Samstags" von Sabbat durchaus umstritten; andere Ableitungen, etwa aus dem Griechischen oder aus keltischen Wurzeln, sind oft sehr konstruiert und wenig überzeugend.

Bonus-Zeilen:
The Week In Classic Popular Music

The Mamas & the Papas, Monday Monday (1966)

The Rolling Stones, Ruby Tuesday (1967)

John Lee Hooker, Wednesday Evening Blues (1960)

Dave Dee, D, B, M & T, Mrs. Thursday (1968)

The Cure, Friday I'm in Love (1992)

The Bee Gees, (Saturday) Night Fever (1978)

The Small Faces, Lazy Sunday (1968)