wie versprochen: was zum Basteln:
Mal was über Orange.
Orange?
Mittwoch, 7. Mai 2014
Kitchen Mysteries
Mysteriöses geschieht täglich:
Angenommen, aus Hühnereiern schlüpfen gleich viele männliche wie
weibliche Küken – wieso gibt es dann so viele Brathähnchen und so
wenige Suppenhühner? Was sind überhaupt die chicken in
Chicken Wings (&Chicken Otherthings) – sind das
die Weibchen? Fragen über Fragen!
Wissen Sie, was ein
Hammel1
ist? Laut Duden online
1a
-verschnittener Schafbock
1b
- Kurzform für: Hammelfleisch
2
- (derb abwertend) dummer, einfältiger, grober Mensch (oft als
Schimpfwort).
Anders gesagt: ein
kastriertes männliches Schaf. E.Gorys Küchenlexikon
präzisiert noch und informiert uns, dass „gastronomisch“ jedes
Schaf bis 2 Jahre ein „Hammel (im Engl. mutton)“ ist, mit
Ausnahme von weiblichen Alttieren und Böcken (Widder). Noch
gastronomischer gesprochen: Alles was Schaf war ist „Lamm“, bis
man den Bock rausschmeckt; ab dann ist es Hammelfleisch, und das isst
heute keiner mehr. Daher Lamb Curry; ein Mutton Curry
ward noch nie gesehen, denn, wie die englischsprachige Wikipedia
schreibt, mutton ist im Vereinigten Königreich „hard to
find“ und bei uns, die wir keine großen Schafesser sind
(“oligo-ovivoren“ könnte man sagen), gleich gar nicht.
Geflügel ist nicht
Federwild; ein Hausschwein ist ja auch kein. Wildschwein. Federwild
jagt man, und wenn zu viel Schrot im Vogel gelandet ist, eignet
selbiger sich nur noch zu Haschee oder Ragout. Die Rede ist von
Wachteln 2, Bekassinen3, Schnepfen, Rebhühnern und Fasanen. Geflügel, das sind Gänse und Enten, Hühner, Truthähne und Tauben. Da letztere ein eher unnützes Getier sind, lassen wir sie hier weg;. Der Truthahn ist der Amerikaner unter den Flügeltieren (typisch: bigger and better) und heißt auch Puter (Pute wenn ♀, in der Schweiz auch Trute), im Englischen turkey, da man früher glaubte, er käme von dort (Turkey ist die Türkei). Coq d'Inde sagen die Franzosen, da sie ihn in Indien als Heimat verorten.
Die Ente gibt einen guten Braten, die Gans fast noch mehr, schon allein weil sie größer ist. Ansonsten teilen sie ein grausames Schicksal: Sie werden von Feinschmecker-Handlangern gestopft (oder „genudelt“. In Frankreich, wo dergleichen heute noch praktiziert wird – v.a. im Périgord – nennt man das « gavage »), d.h. wortwörtlich mit einem Nahrungsbrei gewaltsam (« forcé ») vollgestopft, bis ihre Leber krankhaft vergrößert ist, et voilá: foie gras! Ach ja: Bon appétit! Ein anderes Schicksal, das Enten und Gänse teilen: Sie enden oft als „Pfeffer“. Das ist ein Ragout aus sonst nicht verwertbaren Teilen des Vogels, vor allem den Innereien.
Dazu reichen wir einen Sherry.
Wachteln 2, Bekassinen3, Schnepfen, Rebhühnern und Fasanen. Geflügel, das sind Gänse und Enten, Hühner, Truthähne und Tauben. Da letztere ein eher unnützes Getier sind, lassen wir sie hier weg;. Der Truthahn ist der Amerikaner unter den Flügeltieren (typisch: bigger and better) und heißt auch Puter (Pute wenn ♀, in der Schweiz auch Trute), im Englischen turkey, da man früher glaubte, er käme von dort (Turkey ist die Türkei). Coq d'Inde sagen die Franzosen, da sie ihn in Indien als Heimat verorten.
Die Ente gibt einen guten Braten, die Gans fast noch mehr, schon allein weil sie größer ist. Ansonsten teilen sie ein grausames Schicksal: Sie werden von Feinschmecker-Handlangern gestopft (oder „genudelt“. In Frankreich, wo dergleichen heute noch praktiziert wird – v.a. im Périgord – nennt man das « gavage »), d.h. wortwörtlich mit einem Nahrungsbrei gewaltsam (« forcé ») vollgestopft, bis ihre Leber krankhaft vergrößert ist, et voilá: foie gras! Ach ja: Bon appétit! Ein anderes Schicksal, das Enten und Gänse teilen: Sie enden oft als „Pfeffer“. Das ist ein Ragout aus sonst nicht verwertbaren Teilen des Vogels, vor allem den Innereien.
Dazu reichen wir einen Sherry.
Das
beliebteste Geflügel ist jedoch nach wie vor das Huhn,
bzw. der Hahn.
Das männliche Tier wird mitunter kastriert, gemästet und wird zum
Kapaun:
zart und saftig. Übrigens: einen Jungvogel mit ca. 500g, technisch
gesehen ein Küken (ein sog. „Stubenküken“)
kann man schon auch essen, aber man muss auch nicht. Ist eh‘ nicht
viel dran. Ein noch relativ junges Hühnchen (♀!) wächst,
so man es lässt, zur Poularde
heran; irgendwann ist es zu alt, quasi ein Sozialfall, und taugt nur
noch als Suppenhuhn.
Wo bleibt aber der Suppenhahn? werden Sie fragen.
In
dem Alter ist das ohnehin egal.
Bleibt
nur noch die eingangs gestellte Frage nach dem chicken.
Was ist das, und kann man das essen? Googelt man den Begriff auf
Chefkoch.de - Deutschlands beliebtester Kochseite (Eigenwerbung),
erscheinen jede Menge indische Rezepte und etliche von ähnlich
„exotischer“ Provenienz. Es scheint naheliegend, dass diese
Gerichte schon allein deswegen „Chicken Somethings“ sind, weil
wir sie vermittelt über die englische Sprache kennenlernten, von der
indischen Cuisine bis hin zu Ketucky Fried Chicken. Nur sagt das rein
gar nichts über das Geschlecht dieser Vögel aus.
Vielleicht
ist auch das eigentlich egal...
...nur noch die Fu0noten...
...nur noch die Fu0noten...
2 100g
Vogel; ist ca. 20 cm lang.und legt Eier, von denen man 6 essen muss,
um die einem Hühnerei entsprechende Menge abzubekommen. Beim Kochen
der Eier empfiehlt sich, sehr genau vorzugehen: 3 Minuten sind
genug. Man solte wöhrend des Kochens ständig umrühren, sonst
bleibt der Dotter nicht in der Mitte.
3 Vergessen
Sie Bekassinen. Das war eine Schnepfenart, die früher viel bejagt
wurde und inzwischen in Deutschland weitgehend ausgestorben ist.
Andererseits, wie songt doch der schwedische Anakreontiker Carl
Michael Bellman ( 1740–1795) so schön?
Hvila vid denna källa,/ Vår lilla Frukost vi framställa/ Rödt
Vin med Pimpinella/ Och en nyss skuten Beccasin.
Eben!
![]() |
Convenience Food: bequem kochen, bequem essen... |
Dienstag, 1. April 2014
Hottentotten und andere Kanaken
Barbaren;
sind (bei den alten Griechen) die, die der zivilisierten (d.h.
griechischen) Sprache nicht mächtig sind. Das Fremde ist das
Fremdsprachige, und die so reden sind per
definitionem
primitiv.
Welsch:
sind die, die keine zivilisierte Sprache (=unsere) sprechen (.
Welschschweizer z.B sprechen kein korrektes Schwyzerdütsch, sondern
Französisch. Übrigens ist der Name des Fürstentums Wales auch
hiervon abgeleitet; Wælisc
bedeutete „nicht Angelsächsisch”)
Goi,
Gadscho:
keiner von uns (vgl. „Saupreiß, boarischer!”); (Goi
ist Jiddisch, Gadscho
ist Romani.). Tschuschen
sind slawische Ausländer in Österreich. Orginellerweise ist Gaijin
- kein
Japaner. Und so fort...
Auf
den britischen Inseln nennen die vier Nationen einander gern mit
Kosenamen Jock, Paddy, Taffy (Schotte,
Ire und Waliser), aber ausgerechnet für den Engländer gibt’s nix
(auch nicht Limey, - das waren mal, vor ewigen Zeiten, die englischen
Matrosen; Tommy war
- besonders im ersten Weltkrieg - der Name des Feindes aus dem
„perfiden Albion”.) Nun heißt der Schutzheilige der Engländer
George, aber Georgie für den Angelsachsen klingt albern.
Die
Amis sind: Yanks
(Yankees; südlich des Rio Grande auch Yanquis.
Südstaatler empfinden übrigens Yankee als nicht sehr freundliche
Bezeichnung für Leute, die eben nicht aus dem Süden sind, Gringos
heißen sie
dort auch, wenn schwarz: Nigger (man
sollte nicht mehr warnen müssen vor dem N*-Wort), neu – über den
Grenzfluss eingewanderte sind Wetbacks,
Weiße sind übrigens in Amerika -ganz offiziell!- Caucasians,
also allen Ernstes Kaukasier. Also Leute wie Tschetschenen oder
Dagestaner. Die gelten übrigens in Russland als „schwarz”, d.h.
(südländische)) Exoten.Und außerdem sind Amerikaner halt noch
Amis.
Wir
Deutschen sind: je nach Perspektive,
Fritz, Kraut, Hun(ne), Jerry, Boche, Piefke und
werden im Ausland nicht immer geliebt.
Ein kurzer Blick nach
Afrika:
Hereros:
wurden 1904 Opfer eines Genozids durch deutsche „Schutztruppen”
(85 000 Tote). Kaffern
sind ein Bantu-Volk; „Kāfir” heißt eigentlich der Nichtmuslim;
besonders in der Zeit der Apartheid war es ein gängiges
Schimpfwort. Hottentotten war
ein gebräuchlicher Name für die namibischen Khoisan; (Letztere, im
Volksmund früher oft Buschleute
genannt, sind die mit den ”click
sounds” in
der Sprache.) Hottentotten ähneln Buschleuten, sind aber keine. Vor
allem aber war das Wort (H.) immer herablassend gemeint – im
Gegensatz zu Herero, warum auch immer {Theorie-Ansatz: Hottentotten
klingt kindisch, Herero fast wie Heros, der Held...? Andererseits ist
diese Theorie angesichts des Genozids völlig absurd})
Kanaken
ist hawaiisch für „Mensch”; wie es zu einem Schimpfwort für
einen [südländischen] Gastarbeiter werden konnte, erschließt sich
nur wenig. Wer hat in Deutschland denn schon einmal einen
Südseeinsulaner – solche bezeichnet das Wort eigentlich - gesehen?
Zigeuner
bleibt Zigeuner, und der Russ
ist eh schon einer. Will sagen: Sinti- und Roma-Schnitzel wird es nie
auf die deutsche Speisekarte schaffen, und der Russ ist schon schlimm
genug, da braucht’s keinen anderen Namen. Wie sangen doch die
Biermösl Blosn schon in den 80ern?: „Der
Russ der kimmt, der Russ der kimmt, der Russ der kimmt, des is ganz
g’wiss, ja weil der Russ’, ja weil der Russ’, ja weil der Russ’
ein Russe ist!“
Eben.
Mohren
sind
schwarz, das wissen wir seit Struwwelpeter. Außerdem gab’s mal des
Sarotti-Mohren. Der war putzig, schwarz und hatte Kulleraugen. Die
Farbe ist immer noch aktuell: vgl. „Schwarzafrika” - neben
„Afrika südlich der Sahara” immer noch gebräuchlich.
Schlitzaugen (kommt
vom Reisfressen; auch. „die Gelbe Gefahr”) hört man heute
seltener, denn die Gelbe Gefahr ist vor allem wirtschaftlich
gefährlich, und sie ist längst da. Exotischere Ethnien werden
summarisch abgehandelt: Rothäute zum
Beispiel: Wir haben Völker; die haben Stämme.
Und
was ist mit den Kümmeltürken?
Ätsch, reingefallen. Da ist kein Muselmane gemeint, sondern ein
Student (!) aus der Umgebung von Halle (!). Das war nämlich ein
wichtiges Anbaugebiet für – naja, Kümmel halt. Und der
Kümmeltürke ist ein Studentenwitz.
Noch
ein Fremdwort zum Thema Fremde: Ethnophaulismus.
Das ist
eine „abwertende Fremdbezeichnung für eine Volksgruppe oder
Ethnie”; auf Englisch: ethnic
slur.
Kommt nochwas?
Ein fröhliches Lied aus
der Frühzeit des Kabaretts - den Tagen der Weimarer Republik. Wer
das Lied heute kennt, wird es in der Fassung von Max Raabe kennen und
ihn für den Autoor halten. Der Urheber war aber ein von den
Nationalsozialisten verfolgter Jude, der einstmals sehr und mit Recht
populäre Friedrich Holländer:
Ach wie herrlich ist es
in Paris
die
Frauen sind so süß
und
dennoch ist mir mies
Jeden
Abend Smoking oder Frack
So
geht das Tag für Tag
das
ist nicht mein Geschmack!!
Ich
lass mir meinen Körper
schwarz
bepinseln schwarz bepinseln
und
fahren nach den Fitji Inseln -
nach
den Fitji Inseln!
Dort
ist noch alles noch pardiesisch neu
Ach
Wie ich mich freu - Ach Wie ich mich freu
Ich
trage ein Feigenblatt mit Muscheln Muscheln Muscheln
und
geh mit ner Fitschi-Puppe
kuscheln
kuscheln
Von
Bambus richte ich mir ne Klitsche ein
ich
will ein Fitschi - will ein Fitschi sein!!
A propos Fitschi (heute
Fiji): Das Staatsoberhaupt der Fiji-Inseln ist – Queen Elizabeth II.
Dienstag, 4. März 2014
Die Auvergne in Paris
Als
die ersten Auvergnaten in Paris siedelten – in größerer Zahl ab
etwa dem 17. Jahrhundert -, verdienten sie ihren Lebensunterhalt als
Scherenschleifer, Wasserträger und durch den Verkauf von
Kaninchenfellen. Doch die Gemeinschaft der auvergnats in Paris
wuchs erheblich, besonders nach dem Bau einer Eisenbahnlinie nach
Rodez in Südfrankreich (1860) und auch deshalb, weil für den
radikalen Umbau der Hauptstadt durch Baron Haussmann große Massen an
Arbeitern gebraucht wurden.
![]() |
Das 11. Arrondissement |
Die Auvergne, eine Region im Massif
Central, war (und ist) eine zwar von Natur aus reizvolle, aber
eher arme Region. So kamen sie zu Zigtausenden, nicht nur, aber
besonders aus der Auvergne in die Hauptstadt. Und anders als andere
Bevölkerungsgruppen siedelten sie nahe beieinander und bestärkten
einander gegenseitig, dasss man nur eine Zeit in Paris bleiben
wollte, und dass man zurrückkehre, irgendwann.
![]() |
M.Rascalou spielt die Cabrette |
Sie
waren eine sonderbare Gemeinschaft. Das Klischeebild des Auvergnats,
eher klein, dunkel(haarig) und mit Schnurrbart, entsprach nicht dem
Selbstbild des Parisers. Nicht nur, dass sie sich in überwiegender
Mehrzahl in derselben Gegend niederließen (11. Arrondissement, d.h.
etwa zwischen Bastille und dem Friedhof Père Lachaise), und das auch
noch entsprechend den Regionen der Heimat, sieunterhielten auch in
Paris noch ihre sozialen Netzwerke. Sie pflegten auch hier ihre
traditionelle, ländliche Lebensweise, tanzten die Tänze aus dem
Zentralmassiv und spielten den hergebrachten Dudelsack, die Cabrette.
Sie sprachen auch ihre eigene Sprache, die langue d’oc aus
dem Zentralmassiv. Da sie zusammenhielten und auch in Paris als
Auvergnats lebten, waren sie im 11. Arrondissement sozusagen
eine Auvergne im Kleinen.
Sie
waren nicht alle wirtschaftlich erfolgreich; manche eben doch, und
viele von diesen betrieben kleine Kohlehandlungen, die gleichzeitig
als Cafés oder als Bars dienten. Daher auch der Name: cafés-charbon.
Warum die Cafebetreiber aus der Auvergne auch noch ausgerechnet Kohle
verkauften, ist nicht ganz leicht zu eruieren. Unter den, wie man
heute sagen würde, Migrantengemeinschaften scheint sich ein gewisses
Maß an Spezialisierung herausgebldet zu haben. Warum dies bei den
Auvergnats ausgerechnet Kohlehandel war, ist nicht so einfach zu
erklären. Es ist ja nicht so, dass die Auvergne ein klassisches
Kohlerevier gewesen wäre. Von Mineralwasser und Taschenmesser bis
hin zu Gummireifen (Michelin) sind dort zu Hause, Kohle nicht.
Jedenfalls wurden diese
cafés-charbon zur Urform der für Frankreich, und besonders für
Paris, so typischen Bistros. Mindestens eins von ihnen pfegt diese
historischen Ursprünge sehr bewusst:
Café Charbon
109 rue Oberkampf
75011 Paris
In
den 80er Jahren gab es eine Folkgruppe dieses Namens, ein Trio,
bestehend aus Geige, Cabrette und Drehleier (vielle à roue), die zum
erklärten Ziel hatte, „de jouer et mettre en valeur le
répertoire traditionnel collecté au sein de la capitale”(wie
es in dem Miniartikel der französischen Wikipédia heißt).
Sonntag, 16. Februar 2014
Mammon, schnöder – aber warum Kohle?
Abgesehen von
Flüchen und vulgären Beschimpfungen gibt es wohl kein Gebiet, auf
dem es so viele Synonyme gibt wie Bezeichnungen für Geld. Die
Rede ist hier von Knete, Sie wissen schon: Pinkepinke,
Moos, Penunzen. Kies halt, oder Cash, wie
man manchmal sagt (1). Moneten. Mammon. Der eine nennts
Flocken, der andere Schnee. GanzAltBundeskanzler Kohl
nannte es Bimbes. NichtGanzsoAltBundeskanzler Schröder gibt
sich wohl kaum mit Bimbes zufrieden: da muss dann schon der Rubel
rollen.
Aber Kohle? Wieso
Kohle – das brennt doch nicht! Es ist auch nicht schwarz und wird
nicht unter Tage abgebaut. Das ist ganz sicher ein Slangwort. Wenn
aber Slang doch normalerweise dazu verwendet wird, innerhalb einer
Gruppe den Zusammenhalt derselben zu stärken und außerdem Leute von
außerhalb auf Distanz zu halten, dann stellt sich hier die Frage:
Wer willl hier wen wo raushalten, warum und wie? Wenn es kein Slang
ist – was soll dann so ein absurder Ausdruck? Und bedenken Sie:
Erst wenn Sie im Slang der Banker und Finanzfachleute zu Hause sind,
gehören Sie so richtig dazu.
Zweiter Anlauf.
Man kann das Ganze natürlich sprachgeschichtlich betrachten wollen,
etwaige verwandte Formen in anderen, verwandten Sprachen suchen, aber
nix! : Weder heißt im Englischen das Geld coal, noch charbon
im Französischen. karbo auf Esperanto – hätte man sich ja
denken können – heißt auch nur „Heizmaterial”, nicht „Geld”.
Also auf zum Grimmschen Wörterbuch! Die fühlen sich bei den
germanischen Wurzeln von Kohle, also etwa kol, chol und
schwedischen, isländischen und sonst walhallakompatiblen
Entsprechungen an kalt erinnert. !! Warten Sie; ich zitiere:
„für
den ursprung liegt der gedanke an kalt, kühl nahe, bei deren stamme
kol
äuszerlich gute unterkunft fände (s. sp. 512 mitte), die kohle
müszte als erkalteter oder erkaltender brand aufgefaszt sein.
aber...” dann merken sie doch,
wie absonderlich das klingt und reden von „das
glimmende, glühende”, aber unter uns: Wer solcher
Assoziationen fähig ist, kennt ein Slangwort wie „Kohle” gewiss
auch nicht. Weder Lutz Röhrig mit seinem ansonsten so nützlichen
Wörterbuch der sprichwörtlichen Redensarten weiß mehr als
die Grimms, noch hilft Kluges Etymologisches Wörterbuch
besonders weiter. Was wir jetzt noch haben, sind eigene Theorien.
Dritter Anlauf:
Was uns in der Fachliteratur auffällt, sind die häufigen
Bezugnahmen auf die Gaunersprache. Die speiste sich ja bekanntlich
aus vielen Quellen, aus dem Jiddischen wie dem Polnischen, ja gar
exotischen Sprachen wie z.B. dem Französischen. Und dann heißt es
doch meistens „Die weitere Herkunft ist ungeklärt.” Nur eins
scheint klar: Geld war den Gaunern so wichtig, dass sie ständig neue
Wörter dafür erfanden. Und zwar nicht „Anlagevolumen” oder
„Dispositionskredit”, „Finanzrahmen” und sowas – das ist
keine Gaunersprache, das ist eine Fachsprache ganz anderen Kalibers!
Und die reden ohnedies nicht von Kohle.
Was uns noch
aufgefallen ist: Es gibt auch Wörter wie Kies oder Schotter,
neben denen Kohle verhältnismäßig unauffällig ist, bzw. gute
unterkunft fände,wie
Freunde von mir sagen . Auch wird Asche gern als
Synonym für Geld gebraucht. Auch da ist die Kohle nicht fern.
Ergänzung:
Das ist jetzt alles nicht allzu befriedigend, zumal ich natürlich
auch zugeben muss: „die weitere Herkunft ist ungeklärt”. Aber:
Ist Kohle nicht anderseits recht passend, wo das Wort doch an den
Bergbau denken läßt, an rauchende Schlote und überhaupt an die
Blütezeit der Schwerindustrie in diesem Land und damit eine Zeit –
die Gründerjahre zwischen der Reichsgründung 1871 und dem Ersten
Weltkrieg - in der viele der großen Vermögen entanden, die der
Krupps, Thyssen und wie sie alle hießen. Und kein Wunder, dass sie
alle in der Krise sind: Die Kohle, die heute wirklich zählt, ist
virtuell: buchhaltérische Verschiebungen von Vermögen,
Kontobewegungen, Schwarzgeld in Nummernkonten und karibischen tax
havens. Die Kohle ist schon lange verbrannt.
Fußnote:
Bei der Lektüre
klassischer chinesischer Romane wie etwa Die Räuber vom Liang
Schan Moor oder Der Traum der Roten Kammer in der auch
schon klassischen Übersetzung von Franz Kuhn (Zwanziger bis
sechziger Jahre) ist oft von einer Währungseinheit die Rede, den
sogenannten Tausend-Käsch-Schnüren, bei denen die
Assoziation Cash naheliegt. Und vielleicht heißt Käsch ja auch
Kohle, wer weiß...
Samstag, 8. Februar 2014
Gewürze & Kräuter & Co
Manchmal, wenn ein
Konflikt nicht anders zu lösen geht, schicken wir jemanden dorthin,
wo der Pfeffer wächst. Das soll heißen, mach, dass du fortkommst,
so weit weg, wie es irgend geht. Nur – wo ist das eigentlich, wo
der Pfeffer wächst? Da es eine Pfefferküste gibt – auch
Malabarküste – suchen wir dort zuerst. Tatsächlich geht die
Wissenschaft davon aus, dass die Pfefferpflanze dort ihren Ursprung
hat. Wir befinden uns übrigens an der Südwest-Spitze des indischen
Subkontinents; die Leute, die hier wohnen sprechen Kannada, manche
Malayalam, und sie schreiben auch noch eigenartig anders. Aber der
Pfeffer wächst immer noch hier, auch wenn Länder wie Vietnam,
Indonesien oder Brasilien schon lange zu den wichtigen Produzenten
des Gewürzes gehören.
Aber (nun kommt’s!)
Wenn der Mensch, den wir dorthin geschickt haben, wo der Pfeffer
wächst, es mit einer Schiffsladung Pfeffer heim nach Europa schafft,
ist er auch heute noch ein reicher Mann. Früher nannte man reiche
Kaufleute „Pfeffersäcke”, denn wer Pfeffer hat, hat Geld, und
bei einer gepfefferten Rechnung geht es um hohe Summen.
Koriander: entweder
man mag ihn, oder man entfernt auch noch das kleinste Fitzelchen des
grünen Krauts aus seinem Curry. Wenn man das nicht tut und genau
hinschmeckt, stellt man fest, dass er nicht immer gleich schmeckt.
Der echte Koriander nämlich, auch Indische Petersilie genannt, hat
fein gefiederte Blättchen, die etwas schräg nach Plastik schmecken
(Wikipedia sagt, „Der Geruch der Pflanzenteile ähnelt stark dem
Geruch der Ausdünstungen diverser Wanzenarten”. Ich rieche nicht
an Wanzen. Wiewohl: Ebenderselbe Wikipedia-Artikel leitet „Koriander”
vom griechischen Wort für Wanze (Koris) ab. Vielleicht wußten die
alten Griechen mehr mit Wanzen anzufangen...). Es scheint auch für
indische Lokale gelegentlich einfacher, besagten Koriander
(Coriandrum sativum) durch Cilantro zu ersetzen. Das ist jedoch ein
anderes Kraut: längliche, weniger gefiederte – eher gezähnte -
Blätter und ein herberer Geschmack. Oder wie es die mehrfach
erwähnte (deutschsprachige) Wikipedia beschreibt: „die Blätter,
verströmen einen intensiven Geruch, der an Korianderblätter
erinnert.” Eben!1
Das ist jetzt nur
die halbe Geschichte (aber die zweite Hälfte ist kürzer. -?:!!)
Koriander gibt es – und so werden ihn die meisten kennen - als
Pulver. Das sind eigentlich die gemahlenen Samen, die man natürlich
auch verwenden kann: kleine runde Kügelchen, und die kommen ins
Curry.2
Steckt man sie in Erde, keimen sie rasch, und man hat das oben
beschriebene Kraut. Easy.
A propos indische
Küche. Kaum eine Spezialitätenküche kennt so viele Gewürze wie
die indische. Noch raffinierter sind die Gewürzmischungen. Wenn man
hierzulande ein Curry kochen möchte, nimmt man dazu gern das Gewürz
dieses Namens. Damit kann man übrigens Inder schön amüsieren, denn
dort gibt es das nicht. Das heißt: Es gibt natürlich einige (Kenner
sagen: viele) Curries, wie zum Beispiel Chicken Curry, Lamb curry,
Aubergine Curry und so, aber ein Gewürz-Curry gibt es nicht. Keine
indische Hausfrau würde sich damit erwischen lassen, die
Gewürzmischung für das jeweilige Gericht etwa nicht besonders
abzustimmen auf die Hauptbestandteile sowie (Familien)Tradition und
den persönlichen Geschmack. Das Grundprinzip ist ein Hit, nicht nur
in Indien (sondern auch in Südostasien, der Karibik und eigentlich
überall, vor allem im Commonwealth). Dabei gilt: Den Namen haben die
Briten erfunden, dabei auch die Vorstellung, es handle sich dabei um
Variationen ein und desselben Gerichts, und dafür erfanden sie, was
nun naheliegend war, auch gleich die fertige Gewürzmischung.
Indische Gaststätten, bsinders der billigeren Variante, heißen in
Großbritannien dann auch Curry Houses. In Südindien kennt man auch
Curry Leaves (und einen Curry-Strauch), aber das kann man hier
weitgehend ignorieren.
Es gibt aber etwas,
das der europäischen Idee von Gewürzmischung schon nahekommt, und
das ist, wörtlich übersetzt, eine „heiße Mischung”, nämlich
Garam Masala. Streng genommen gibt es davon regionale Varianten, aber
die Mischung dient in vielen Gerichten als Grundlage oder als
Bestandteil der Gewürz-”Komposition”.
Und was ist da drin?
Nun, Gewürze, die in den meisten Rezepten der indischen Küche
auftauchen, etwa Zimt und Nelken, Kreuzkümmel und Kardamom sowie
Pfeffer.
1Andererseits:
Cilantro ist in der mexikanischen Küche verbreitet, daher kennt es
jeder Amerikaner.
2Sie
sind auch ein Hauptbestandteil von Garam Masala.
Dienstag, 7. Januar 2014
Die Merowinger - Les Mérovingiens
Im Jahre 1962
veröffentlichte Heimito von Doderer seine Romangroteske „Die
Merowinger oder Die totale Familie”. Darin versucht einer
gewisser Childerich, durch raffiniertes Vorgehen in der
Heiratspolitik nicht nur sein eigener Schwiegersohn, Vater und
Großvater zu werden, sondern dann durch geschickte Adoption auch
noch sein eigener Onkel, Schwager und Neffe – er schreckt dabei
auch vor nichts zurück. Er scheitert letztlich an der, sagen wir
einaml, Unübersichtlichkeit der Familie, und eben das verbindet ihn
mit den Merowingern der Geschichtsbücher. Außerdem heißt er auch
wie der letzte Herrscher dieses Geschlechts: Childerich.
Da wir beim Thema
„Französische Sprache” sind, wird es nicht überraschen,
dass die Merowinger ein Königsgeschlecht in Frankreich waren.
Andererseits: diese Namen! Merowinger hießen Childerich, Chlodwig,
Theuderich und Chlodhar, Dagobert und Childebert. Überhaupt hatten
sie endlos viele Namen, die mit Ch- begannen, und keiner von ihnen
klingt sonderlich Französisch. Natürlich nicht, könnte man
einwenden – das waren ja alles Franken! Oder warum, glauben Sie,
heißt dieses Land Frankreich?
Das sind jetzt –
als Würzburger Lokalpatriot möchte man fast sagen: leider! - nicht
die Franken, wie wir sie kennen. Die heute so genannten Stämme, die
Ostfranken im nördlichen Bayern, sind nur ein winziger und
nebensächlicher Teil der Geschichte und kommen hier (in diesem Text)
auch gar nicht weiter vor (1). „Franken” waren,
historisch gesehen, einige germanischstämmige Völker, die in
Gallien und Teilen Germaniens das Erbe der Römer antraten. Das Reich
der Franken existierte grob gesagt zwischen der Spätantike und dem
mittelalten Reich Karls des Großen, a.k.a. Charlemagne.
Die Anfänge der
Merowinger liegen im halbmythischen Dunkel, und so unübersichtlich
wie in Doderers Roman ging es auch bei ihnen zu, was zu wesentlichen
Teilen auch an den zum Verwechseln ähnlichen Namen liegt.
Wir merken uns
vorerst nur einen, nämlich Childerich, den Begründer des
Merowingerreichs, das aber nach Merowech genannt ist, dem Vater
Childerichs – nur eines der Verwirrung stiftenden Details. Dieser
Childerich lebte im 5. Jhd. im Hennegau, genauer: in Tournai (heute
Belgien); sein Sohn Chlodwig sicherte seiner Sippe das Land nördlich
der Loire und stellte die Dynastie auf solide Füße. Der Rest der
Geschichte der Merowinger ist Mord und Totschlag, Hochzeiten,
Erbteilungen, Streit und Intrigen: finsteres Mittelalter halt. Am
Schluss waren die Merowinger ein fast schon eigenartiger Haufen. Sie
hatten das „geheiligte” Königtum als Institution (erfunden),
trugen lange Haare und hatten, wie erwähnt, Ch-Namen. Was aber
sonst?
Was sprachen sie für
eine Sprache?
Zunächst einmal:
Die (germanischen) Franken sprachen mitnichten Französisch, und
genauso wenig sprach das Gros der Bevölkerung Germanisch. Man sprach
weiterhin Galloromanisch, die fränkischen Eroberer sprachen
Fränkisch, und ein gewisses Maß an Zweisprachigkeit war wohl
normal.. Und wie das so geht in solchen Fällen: Übernahmen von
Vokabeln und allmählich auch grammatischen Strukturen ergeben sich
von selbst. So schätzt man, dass in der Zeit des Frankenreichs
einige zig-Tausend Wörter aus dem Germanischen in die Volkssprache
gefunden haben, und damit zumindest teilweise ins Französisch. Ein
caveat jedoch: Genaues weiß man nicht: weder, wie viele Wörter
genau (man schätzt, etwa 10% des frz. Vokabulars stammen aus dem
Germanischen), auch nicht, von wem, von den Franken selbst oder von
anderen Germanen, etwa Burgundern oder Alamannen. Man weiß auch
nicht immer, wann genau ein Wort übernommen wurde, ob im 10.
Jahrhundert, oder erst im 19. Jhd vom modernen Deutsch.
Ein weiteres
Problem, zumindest für den Laien, ist der Umstand, dass ein Wort in
der Sprache, aus der es geborgt wurde, nicht mehr gebräuchlich ist,
oder eine inzwischen radikal andere Bedeutung hat. Ein Beispiel:
„Krieg” heißt auf (modern) Französisch „guerre”. Die
Herkunft aus dem Germanischen sieht man dem Wort nicht an: Es hieß
„werra” im Fränkischen, und das moderne deutsche Wort, „Krieg”,
ist von letztlich ungeklärter herkunft. „Ble”, das französische
Wort für „Weizen” kommt aus dem fränkischen Germanisch, „blad”,
was „Mehl” bedeutete. Und so fort. Übrigens: Das Französische
verdankt den germanischen Sprachen nicht nur Kriegsvokabular wie
„Krieg”, Spieß” und „Rüstung” (kennen Sie eigentlich noch
das Wort „Brünne”? Nein? - Sehen Sie!), sondern auch „jardin”
(„Garten) oder „haie” (Hecke), „bois” und „foret”
(beide „Wald”) und, was überrascht, die Farben „bruin, bleu,
blond, blanc, gris”. Eine umfassende Liste findet man über
Wikipedia (hier).
The story so far
(L’histoire jusqu’ici)
Wie wir gesehen
haben, wurzelt Französisch in einer keltischen Sprache (Gallisch),
vermischt sich mit einem lateinisch geprägten Multi-kulti-Bastarden,
dann mit einem germanischen Dialekt und verhilft dem Land dennoch im
Hochmittelalter zu einer Rolle als führende Kulturnation. Wie geht
denn das zusammen?
Das ist noch nicht
alles: Einige Details wurden nur beiläufig erwähnt oder ganz
ausgelassen. Darum sei eine punktuelle Korrektur nachgeliefert:
- Der „germanische Dialekt”, von dem eben die Rede war, ist natürlich Fränkisch (Francique). Daneben kam es auch zur Berührung mit anderen germanischen Sprachen bzw. Dialekten, dem Burgundischen etwa, Alamannisch an der Reheingrenze oder den Westgoten von – ja, Westen her.
- Im 4. und 5. Jahrhundert etwa siedelten britische Kelten in Armorica (der heutigen Bretagne), die mit den Walisern und den Stämmen in Cornwall verwandt waren. Auch ihre Sprache war keltisch, nicht romanisch, aber auch nicht gallisch.
- Etwa 450 Jahre später eroberten Wikinger das Land östlich der Bretagne; sie siedelten dort, und ihr Anführer, Graf Rollo, schwor dem König der (West)Franken den Treueeid und wurde dafür mit dem Herzogtum des Gebiets belehnt, das nach Rollos Wikingern „Land der Nord-Männer” heißt: Normandie. A propos Namen: Der Frankenkönig hieß Karl III, oder Charles le Simple. „Karl der Einfältige”. Auch ein schöner Name!
- Als die von Karl dem tatsächlich Großen beherrschte Welt zerfiel, gab es schon sprachliche Sollbruchstellen. Deren wichtigste war die Grenze zwischen dem romanischsprachigen und dem germanischsprachigen Teil, die ganz grob gesprochen entlang des Rheins verlief. Das tut sie aber nur annähernd: Warum sie weder dem Rhein noch irgendeiner politischen Grenze folgt, die politisch begründet wäre, ist ungeklärt.
- Die Region Aquitanien im Südwesten, Heimat der Bordeaux-Weine und der Höhlenmalereien von Lascaux, ist nach einem Volk benannt, das dermaleinst eine Sprache sprach, die mit dem Baskischen verwandt war.
Die erstaunliche Sprachenvielfalt in Frankreich - Im Südwesten, wie überhaupt im ganzen Süden, sprach man nocheinmal anders. Ob nun Gaskonisch, Langue d’Oc, Provenzalisch oder Okzitanisch, oder sonst ein Name verwendet wird: Diese Sprachen unterscheiden sich ganz erheblich von den Dialektvarianten der sogenannten Langues d’oil, und besonders die Variante im Osten, das Provenzalische, wurde im Hochmittelalter zur wichtigsten Kultur- und Literatursprache in Europa. Es war die Sprache der Troubadoure und Dichter.
- Und wir sind erst im Mittelalter!
Aus dem 9.
Jahrhundert gibt es ein Dokument, die Straßburger Eide. Es
geht darin um eine Absprache von zwei Enkeln Karls des Großen (bzw.
Charlemagnes)(und zwar gegen einen dritten!).. Sie sind, und das ist
das Besondere, in zwei Sprachen verfasst, offenbar deswegen, weil das
Volk in den beiden fränkischen Reichsgebieten, Ost und West, den
jeweils anderen nicht (mehr) verstand.
Ab dem 8.
Jahrhundert waren die Merowinger ohnehin von den Karolingern
allmählich und mit Karl (Charlemagne, wie wir wissen) endgültig und
offiziell abgelöst. Dessen Nachkommen wiederum teilten das Reich
unter sich auf, und damit endet die gemeinsame Geschichte der Ost-
und der Westfranken, welch letztere man jetzt mit Fug und Recht
Franzosen nennen kann.
Und die sprachen
alle Französisch, und das war’s dann?
Natürlich nicht
ganz: Wir sollten uns vielleicht doch einmal kurz die Bretagne
anschauen, und – vor allem – die südliche Hälfte des Landes,
das heute Frankreich heißt.
Nächstes Mal.
Fußnoten
1 - Im Englischen
unterscheidet man zwischen ”Frankish” - der Sprache der
Merowinger – und
”Franconian”,
dem heutigen Dialekt in Unter-,Mittel- und Oberfranken.
2 - Und
Zweisprachigkeit ist in den meisten Teilen der Welt heute noch
selbstverständlich: schauen Sie mal nach Afrika oder Asien!
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