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Dienstag, 29. November 2016

10 gute Gründe, nicht RTL zu schauen



10 Mario Barth und überhaupt "Comedy." Dümmliche Witze, über die der er selbst am meisten lacht; im Grunde seit 10 Jahrenderselbe Witz! Comedy heißt in dem Fall, man erzählt Witze, als wären sie einem selbst passiert, oder man sieht irgendwie lustig aus, am Besten wie ein Asso.

9 Scripted Reality: Schauspieler spielen asoziale Arschlöcher, vor Gericht oder daheim. Hauptsache, sie sind ordinär, keifen rum und wollen einander (oder anderen) an die Gurgel. Oder sie sind Versager, und brauchen Expertenrat. Im TV (früher: "Fernsehen") heißt so was gern "DokuSoap"; es bleibt jedoch fraglich, was tatsächlich etwas dokumentiert, und was dem Soap-Teil (der emotional-fesselnde Aspekt) entspricht. Dichtung und Wahrheit mischen sich auch undurchsichtig bei "Rach der Restauranttester" oder "Die Supernanny" oder "Frauentausch".

8 Quiz-Shows, die immer mehr zu Shows werden und immer weniger mit tatsächlichem Wissen zu tun haben. Ein großer Teil der Fragen bezieht sich auf RTL-kompatible Kenntnisse (Boulevard-Tratsch und sender-eigene Programme) und sehr spezielles Fachwissen für Fussball-Nerds. Ein Großteil der deutschen Fernsehzuschauer hält übrigens Günter Jauch für den klügsten Deutschen; er versucht auch stets, die Antworten, die er auf Kärtchen bzw. Monitor geliefert bekommt, wie eigenes Wissen aussehen zu lassen. Immerhin ist er persönlich unterhaltsam.

7 Domino Day und ähnliche Mega-"Events." Events, die viel gehypt (sprich: geheipt) werden, so dass man sie unbedingt gesehen haben muss, wobei der eigentliche Inhalt der Veranstaltung völlig vernachlässigbar sein darf. Wie z.B. eine Turnhalle voller Dominosteine beim Umfallen zuzuschauen. (Der Blödsinn ist denn doch zu teuer und wurde vor ein paar Jahren eingestellt).

6 Dschungelcamp. Am Anfang waren der Container und eine Handvoll Leute, die sich eine Zeitlang darin einsperren lassen, bis auch der letzte durch Zuschauer-Votum gekürt, rausdarf und belohnt wird. Den Teilnehmern konnten die Zuschauer stundenlang in Echtzeit dabei zuschauen, wie nichts passierte. Irgendwie mega-langweilig. Darum nimmt man jetzt ein paar C-Promis, steckt sie in einen "Urwald", wo sie Insekten fressen und sonstige eklige Sachen tun müssen, moderiert von zwei nervigen Moderatoren, bis irgendwie alle nicht mehr mögen.

5 "Casting Shows", a.k.a. Möchtegern-Models demütigen. Das geht so: Eine Frau, die schön ist (das ist ja Geschmackssache; blond ist sie jedenfalls), selber Model ist und auf den schönen Namen Heidi Klum heißt, und dann sucht Deutschland das nächste Supermodel (Okay, das läuft auf Pro7, aber das ist ja derselbe Sender). Jedenfalls werden dabei ein paar Dutzend gutaussehende Mädchen nach einer Reihe von "Challenges"gründlich durchgestylt werden (und die Zuschauerinnen lernen dabei, was Modelling für ein taffer Job ist: jaha, die Heidi verdient ihre Millionen nicht einfach so), bis eine von ihnen unter Tränen (eigenen und denen der anderen) nach dem Urteil einer "Jury" (d.h. Heidi & zwei Spießgesellen) zur Siegerin gekürt wird.

4 Deutschland macht sich zum Affen: Diesmal sucht das ganze Land den "Superstar", dem ein Plattenvertrag winkt. Die meisten Zuschauer sehen das gerne, weil Jury-Mitglied Dieter Bohlen zuverlässig den Kotzbrocken gibt. Manchmal haben die Gewinner tatsächlich ein gewisses Maß an Talent (nämlich so zu klingen und aufzutreten, wie ein echter Star). Manchmal sucht Deutschland auch ein "Supertalent", und das kann wirklich was, von Ave-Maria-Steptanz, Obertongesang oder Michael-Jackson-Moonwalk.

3 Ständige Werbepausen. So viel kann man gar nicht Pinkeln gehen, wie RTL Werbepausen macht. Muss sein, denn so finanziert sich ein Kommerzsender halt. Aber wenn mir erzählt wird "Die folgende Sendung präsentiert ihnen XY Pizza von Z", dann ist mir das doch zu surreal.

2 Bauer sucht Frau. Diese Sendung, verehrte Damen und Herren, schlägt dem Fass den Boden aus. Ich habe keine Ahnung, ob diese Sendung gescripted ist oder nicht: Sie ist geschmacklos, so oder so. Es werden einem mehrere unbedarft aussehende "Bauern" – ein Berufsstand mit ernsthaften Nachwuchsproblemen übrigens – und mehrere vom Leben irgendwie übergangene Mädels vorgestellt. Die Mädels werden rührend von den jeweiligen Bauern umsorgt, und manchmal finden zwei Herzen zueinander. Aber die Sendung bedient sämtliche Klischees, von "Tumber Bauer" und "Kuh Erna im Stall" bis "naja, die hat natürlich keinen abgekriegt, so wie die ausschaut".

1 die hundert doofsten Ranking-Shows. Äpfel mit Birnen vergleichen, und dann eine Rangliste aufstellen – ja, geht’s noch?

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