"I
spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just
squandered." (1) George Best
Ein
britisches Pfund (liebevoll oft "quid") hatte noch Anfang
der Siebziger zwanzig Schillinge à 12 pence (2),
mithin 240 pence (3).
Das war ohne Rest teilbar durch 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10 und 12, also
praktisch.
Doch
galt auch: 5 Schillinge gleich eine Crown, 21 Schillinge eine Guinee.
Letzteres war durch 7 teilbar, daher auch praktisch, wenn es auch die
Münze schon ewig nicht mehr gab. Münzen gab es jedoch auch vom
halben und Viertelpfennig (Ha'penny bzw. Farthing), zwei und drei
Pfennigen (Tuppence and Thruppence) wie auch vier Pfennige (Groat -
allesamt Kupfermünzen) und natürlich die silberne Sixpence-Münze
und den Florin (Wert: 2 Schillinge - "two bob", denn die
meisten Leute rechneten in Schillingen, umgangssprachlich "bob".
Das war damals noch viel Geld.). So waren also "two shillings
sixpence" eine Half-crown wert. Jedenfalls bis zur
Dezimalisierung im Jahre 1971.
Sollten
Sie das Ganze verwirrend finden, dann schauen wir mal ins historische
Deutschland:
Der
Reichsthaler galt 24 Groschen oder 36 Schillinge lübisch - in
Lübecker (und Hamburger) Währung also - oder um die (? - ja: mal
mehr, mal weniger) 70 Kreuzer [kr]. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts
galt er - zumindest in Preußen - 90 Groschen zu je 18 Pfennig. Das
waren, wiederum nach lübischer Währung, 3 Marck.
In
Süddeutschland galt meist der Gulden [fl], der war 7 Schillinge
wert, 28 Groschen oder 210 Pfennige, denn der Schilling entsprach 30
schwarzen Pfennigen.
In
Franken beispielsweise galten beide nebeneinander, Thaler und Gulden.
Ersterer - der Fürstbischof von Würburg schlug schon seit 1523
Thaler - galt dabei 20 Groschen (oder auch Schillinge), der Gulden
war 15 Batzen wert. Der Batzen war 16 Pfennige, der Groschen (oder
Schilling) derer 12.
Daneben
gab es überall im Reich Kreuzer, eine geringe Münze; in Frankfurt
zum Beispiel machten 90 Kreuzer einen Thaler, der Gulden galt 60
Kreuzer. Da 4 Pfennige einem Kreuzer entsprachen, und 3 Kreuzer einen
Schilling, waren das 5 Schillinge. 60 Kreuzer rheinisch (etwa die aus
Straßburg) machten einen rheinischen Gulden, eineinhalb Gulden einen
Thaler. Zu Goethes Zeiten noch war der Taler in Köln 100 Albus (
oder Weißpfennig) wert, von denen jeder ein Dutzend Heller galt. Das
war in Köln: in Bremen war der Taler 72 Grot. In Berlin hatte die
Marck 5 Stempel; deren 30 waren einen Taler wert.
In
Preußen wurden ab Mitte des 18. Jahrhunderts obendrein der
Friedrichsd'Or geprägt, in Nachahmung des französischen Louisdor
und ebenfalls (wie der Name ja schon sagt) in Gold. Er galt 5 Taler
Silber. In Bayern, das dabei Österreich folgte, war damals die
wichtigste Münze der [Konventions]Thaler zu 120 Kreuzern, den Gulden
rechnete man gleich 60 Kreuzer; das häufige 20-Kreuzer-Stück nannte
man Kopfstück. In Mitteldeutschland galten 16 "Gute"
Groschen einen Gulden bzw. einen halben Thaler.
So
hatte jede Region, selbst und vor allem die, die über ihre Grenzen
hinaus Handel betrieben, ihre eigene Währung, oder genauer: ihre
eigene Auffassung vom Wert des Geldes. Wenn man bedenkt, dass noch
zahlreiche andere europäische Währungen im Heiligen Römischen
Reich Deutscher Nation umliefen, von Florentinern aus Florenz
(=Gulden, daher 'fl'), Venezianischen Zechinen (=Dukaten) und
böhmischen Hellern bis hin zu Salzburger und Tiroler,
niederländischen oder Danziger Gulden, so kann man sich vorstellen,
wie Kaufleute, Geldverleiher und Pfandhäuser rechnen mussten und
tricksen konnten. Der kleine Mann (und seine Frau) schaute hilflos
zu.
Der
Euro hat 100 Cent.
Wer
übrigens genaueres zu den historischen Zahlungsmitteln im Hlg. Röm.
Reich dt. Nation nachlesen möchte, dem sei das folgende Buch
wärmstens empfohlen:
Wolfgang
Trapp, Kleines Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in
Deutschland, Köln (Anaconda Verlag) 2005
"Das
einzige, was man ohne Geld machen kann, sind Schulden" Heinz
Schenk
Fußnoten:
Den Rest habe ich einfach verprasst
(2) Penny hat zwei Pluralformen: pence und pennies; erstere ist die Schreibweise bei Geldbeträgen, letztere bedeutet eine Anzahl von Münzen.
(3) Letztlich geht das auf Karl den Großen zurück! Das karolingische Pfund Silber (naja, 400g) sollte, so wurde festgelegt, 240 Pfennigen oder 12 Schillingen entsprechen. Pfund, Schilling und Pfennig wurden lateinisch benannt, libra, solidus, denarius und entsprechend l, s und d abgekürzt. Daher rührt das englische £, aber auch die Abkürzungen s für shilling und d für penny. Ein (400g-)Pfund Silber würde übrigens heute mehr als 300 Euro kosten.
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