Wer
schläft, sündigt nicht, heißt es; sieht man einmal von
Schlafwandlern ab, die mitten in der Nacht den Kühlschrank plündern
(raiding
the fridge:
man kennt das aus zahllosen Filmen), kann man wohl allgemein sagen:
zumindest ißt nicht, wer schläft.
Fastenbrechen:
breakfast,
brecwast
(Walisisch: ganz offensichtlich ein Lehnwort aus dem Englischen; es
sei hier nur erwähnt, weil es so putzig aussieht), (petit)
déjeuner (vom frz. jeûne,
Fasten). Nachdem der Franzose zumindest sprachlich die essensfreie
Zeit mit dem Mittagessen bricht, ist das Frühstück nur ein kleines
Fastenbrechen.
Auf
Lateinisch heißt Fasten ieiunium;
ieiunosus
heißt nüchtern und hungrig, daher im Spanischen ayuno
für das Fasten und desayuno
das Fastenbrechen, das Frühstück.
Auf
Holländisch sagt man ontbijt,
der An-biss. Kurz & trocken.
Nochmals
zu breakfast:
da gibt es ja das berühmte englische
Frühstück,
das natürlich auf Englisch nicht so heißt, sondern traditional
oder cooked
breakfast.
oder gleich fry up,
weil alles in der Pfanne gebraen wird, mit Spiegeleiern, bacon
oder Würstchen und als Krönung einer halben gebratenen Tomate. Und,
so man will, beans on
toast &
überhaupt toast.
Das gibt es - in Englischlehrbüchern, und gegen Aufpreis auch im
englischen Hotel. Ansonsten gibt es dort das sogenannte continental
breakfast;
der Kontinent dabei ist der europäische (was drollig ist, wenn
gelegentlich auch die Amerikaner vom continental
breakfast
sprechen), und das bedeutet: Kaffee, und ein, zwei Brötchen und ein
liebloses Portiönchen Marmelade.
Zusammengetragenes
(wie z.B. am Hotel-Frühstücksbüffet): (prima)
colazione. Das Englische
kennt ein ähnliches Wort, collation,
für den Imbiss.
Teilchen
am Morgen: Frühstück.
Das Wort reicht ins 15. Jahrhundert zurück und bezog sich damals auf
das erste Stück Brot; heute sind den meisten Leuten Brötchen lieber
(oder gleich sog. Teilchen: was Süßes vom Bäcker). Das zweite
Frühstück heißt Gabelfrühstück
nach déjeuner à la
fourchette:
vornehm aufgegabelte Häppchen, aber kein Sushi.
Katerfrühstück:
die erste Mahlzeit nach durchzechter Nacht. Ob Rollmops oder
sonstwas: S hilft nix!
An
amerikanischen Unis ist z.T. vor akademischen Prüfungen ein
sogenanntes midnight
breakfast
Brauch, d.h. spät abends im Speisesaal aufgetragenes Frühstück zur
Stärkung der Prüflinge
Auf
Esperanto: Matenmanĝo,
d.h. die erste Manĝo
des Tages; vgl. borebwyd
"Morgenmahl" auf Walisisch. Auf Tschechisch: snídaně,
abgeleitet
von jíst
(Perfektform
sníst), "essen";
auch in anderen slawischen Sprachen heißt es ähnlich (z. B.
polnisch śniadanie);
andererseits hieß es auf Slowakisch bis vor kurzem fruštík
(heute
raňajka);
das
ungarische fölöstököm
war schon im 16. Jhd. vom Deutschen entlehnt; heute heißt es
allerdings reggeli,
von reggel,
der Morgen.
nach
der Uhrzeit:
- elevenses (eine Art 5-o'clock tea früh um 11) in Britannien
- elevenses (eine Art 5-o'clock tea früh um 11) in Britannien
-
zNüni:
ein Swiss snack um 9 (in der Schweizer Armee heißt das Zwipf
- Zwischenverpflegung). Manchmal saget se au zMorge
(wenn's nit um nüni isch). Müsli heißt übrigens Müesli und
spricht sich auch so!
Hauptsache
Kaffee:
Türkisch
kahvaltı
- kahval
ist Kaffee; das Wort bedeutet "vor dem Kaffee" und auf
Griechisch (το) πρόγευμα,
"das
Essen vor der Mahlzeit": eigentlich aber ist das typische
griechische Frühstück (auch) Kaffee, und die Zigarette stattdessen.
Brunch,
aus breakfast und lunch: "Den
Brunch gibt es häufig in Büffetform mit reicher Auswahl;
er
ist damit die ideale Mahlzeit für Spätaufsteher am Wochenende.
Allerdings
bleibt er die besondere Ausnahme" Wenn die Leute könnten, wie sie wollten, wär er allerdings die
Regel.
A
propos Mahlzeit bzw. Arbeitsfrühstück: Man fragt sich, wann die
Tafelrunde des Artushofes zusammenkam: zum Frühstück, um danach zu
edelen und löblichen Taten aufzubrechen, oder am Abend, um mit
denselben Taten zu prahlen.
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